
Vierter Advent
In diesen unruhigen Zeiten sind Rituale eine Hilfe. Advent, Weihnachten bringen ausnahmsweise etwas Deko (Achtung Reizwort 😉 ) in die Stube.
Wir hatten die Weihnachtskiste schon letztes Jahr direkt nach Weihnachten reduziert. Bis auf ein paar Kleinteile (jetzt entsorgt) wurde alles zum Schmücken genutzt. Ruck zuck ausgepackt, schneller als die Jahre davor. Adventkranz und Weihnachtsbaum als jährliches Ritual. Wir kaufen schon seit Jahren keine Deko mehr, was da ist bleibt bis es kaputt geht. Strohsterne halten nicht die Ewigkeit.
Ja, wir haben auch den Baum schon gestern aufgestellt und freuen uns schon früher dran. Auf die Idee sind wir gekommen, als wir mehrmals Bäume in anderen Wohnungen gesehen haben. In öffentlichen Anlagen stehen sie ja auch schon länger.
So lange jemand in der Familie einen Baum möchte werden wir das machen, zu zweit hätten wir keinen mehr gekauft. Als Single würde ich vielleicht sogar darauf verzichten, eine Kerze würde mir reichen. Ein paar Zweige in einer Vase wären eine Alternative.

Ich wünsche euch einen friedlichen vierten Advent.
Dieses Jahr gibt es weniger Trubel, wäre es nicht durch Corona bedingt würde ich sagen, es gefiele mir sogar besser.
Was im Radio durchweg als soziale Isolation bezeichnet wird empfinde ich teilweise nur als gesunde Rückkehr vom unbedingten Feiern, grenzenlosen Konsumieren.
Bei uns ist es ruhiger als sonst : fast keine Flugzeuge. Die Menschen gehen wieder wandern und Radfahren, lesen und haben mehr Haustiere als zuvor. Autos gibt es dafür mehr leider.
Vermutlich wurden auch die Gartencenter gut besucht, unglaublich wie viele Balkons zu grünen Oasen umgestaltet wurden, die Vorgärten und Kleingärten sind in Schuss, es ist eine Freude dort hinzusehen. Wer nicht verreist macht sein Zuhause schön und davon profitieren auch die Passanten.
Wir als Minimalisten leiden vielleicht weniger unter den Einschränkungen , da wir weniger shoppen gehen, vielleicht weniger fernreisen, weniger neuen Kram für Deko brauchen. Minimalisten haben ein stabileres Zuhause, in dem nicht ständig neu angeschafft wird, neue Klamotten her müssen und tausend teure Events unbedingt besucht werden müssen.
Ich behaupte : Minimalisten kommen mit solchen Krisen etwas besser zurecht als ausgeprägte Konsumenten, da weniger Einschränkungen erfahren werden.
In diesem Sinne : eine gesunde und erbauliche Zeit ! Bleibt gesund und bastelt an eurer Oase : raus mit dem Plunder ( falls noch welcher da ist ).
Da ist was dran! Wer gerne viele Dinge und viele Erlebnisse konsumiert, hat jetzt echt ein Problem. Die armen Paketboten tun mir leid. Ich habe die Innenstadt im Dezember seit jeher immer gemieden: zu voll, zu hektisch, zu laut. Minimalismus hat den großen Vorteil, sich gut genug mit dem eigenen Kram auseinander gesetzt zu haben. Alles Wichtige ist da, kein Ärger mit nervtötendem Krempel und Klimbim. Ein Genuß.
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