
Sohn mistet aus
Vorgestern hat er es angekündigt, gestern flogen die Teile raus. Ich habe nichts direkt dazu getan,Sohnemann wollte sich von Kram trennen und plant auch das Zimmer umzustellen.
Es sind sämtliche Schulsachen, Kinderspielzeug, Tand und Nerv aus einem hohen und einem kleineren Regal rausgeflogen.
Ich habe als Abtransporteur, Mülltrenner, Treppenläufer und Kistenhinsteller fungiert. Eingemischt habe ich mich nicht.
Ein einziges Teil habe ich bei der „Endverarbeitung“ gerettet : eine kleine Packung mit Feinwerkzeug, das sind Schraubendreher in Mini-Größen, mit denen man Elektrogeräte und Batteriefächer aufschrauben kann. Sohnemann hat es in die Werkzeugkiste getan 🙂
Ach, noch eine zweite Sache, ein Schnürsenkel. Der ist schon im Garten „installiert“ an der Strauchrose „Mozart“.
Eben habe ich das Lego in eine Pappkiste umgefüllt und als ich noch ein Foto machen wollte hat es ein Nachbar für seine Enkel mitgenommen. Das sollte wohl so sein. Dieser Nachbar hatte uns vor zig Jahren ein Modellbauschiff geschenkt und bekommt jetzt ein Legoschiff, Autos, Züge und anderes. So schön !

Die nächsten Tage geht es wie früher zum Elektrorecycling. Der Container ist zu Fuß oder besser per Rad zu erreichen. Da habe ich über die letzten Jahre unzählige Dinge eingeworfen. Schlimm, schlimm, schlimm 😉
Wenn man es nur lange genug vorlebt, färbt es irgendwann auf die Mitmenschen ab 🙂
Mein Mann hat auch irgendwann ganz von alleine angefangen. Alles kann, nichts muss. Ohne Druck funktioniert es besser!
Ja, es dauert nur 1,2,10 oder 20 Jahre 😉
Irgendwann sind die Teenies endgültig aus dem Kinderkram rausgewachsen. Nur konsequent, dieses Zeugs dann auch loswerden zu wollen. Und natürlich sehr klug, sich als Eltern da inhaltlich nicht einzumischen, aber praktisch zu unterstützen.
Vermutlich bekommen die Kinder auch so viel durch unsere Aktionen mit, dass sie etwas davon mitnehmen oder ggfls. ganz ablehnen, je nach Alter.
Ja, definitiv – insb., wo ihr euch mit weniger Kram sehr viel wohler fühlt.
Da fällt mir spontan ein. Ein Lehrer zu den Eltern : „ihr Kind arbeitet ökonomisch.“ Das bedeutet : es macht nur, was verlangt wird. „Der/die andere arbeitet…sagen wir minimalistisch.“ Das bedeutet „weniger als verlangt“. Das ist in der Leistungsgesellschaft negativ. Du sollst mehr leisten als notwendig/verlangt.
Das ist schade. Unser Sohn arbeitet in und für die Schule auch minimalistisch. Er schreibt/ bekommt vielleicht keine einser, aber das ist auch nicht sein Anspruch. Und wir leben damit viel ruhiger und entspannter. Natürlich könnte er mit etwas mehr Einsatz mehr erreichen, aber um welchen Preis? Die Pubertät ist schon anstrengend genug: wachsen, reifen usw.
Und ich sehe was die Leistungsgesellschaft in den vergangenen Jahren mit uns gemacht hat, leider.
Liebe Grüße
Julia
Du hast so recht. Wir arbeiten unsere besten Jahre,…. es wird hinterfragt von der Jugend und von Älteren auch.
Hallo,
genau so lief es bei uns auch bei beiden Kindern, inzwischen Teenager. Wir haben vorgelebt, der Rest kam von selbst. Eine schöne Entwicklung. Wir haben uns auch nie eingemischt, das ist es Prozess und ihr Weg.
Sie müssen selbst überlegen, was und wie sie etwas tun.
Liebe Grüße
Julia
Erziehung im klassischen Sinne geht sowieso nicht, das ist mehr Konditionierung durch Angst und Manipulation. Die Kinder kommen als Persönlichkeit auf die Welt, an der wir nicht so viel herumschnitzen sollten. Hilfe ja, Regeln ja, aber keine Sklavenhaltung durch Helikoptereltern. 😉